Biogas 4 min read
9. Dec 2025

Ist Biogas wirklich umweltfreundlich?

Ist Biogas klimaneutral? Eine ehrliche Bilanz der Vorteile (Kreislaufwirtschaft, Gülle-Nutzung) und Nachteile (Monokulturen, Methanemissionen).

Biogas wird oft als die klimafreundliche Allzweckwaffe der Energiewende bezeichnet. Es gilt als einer der vielseitigsten erneuerbaren Energieträger, das als Alternative zu fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdgas dient. 

Doch gleichzeitig wird die Debatte um die Umweltfreundlichkeit von Biogasanlagen immer lauter, geprägt von Diskussionen über Monokulturen und den Anbau von Energiepflanzen.

Ist Biogas also wirklich die saubere Energiequelle, die Deutschland für die Energiewende braucht? Die Antwort ist ein klares „Jein“ – oder genauer: Es kommt darauf an, wie und woraus es produziert wird. Dieser Beitrag liefert eine ehrliche Bilanz der ökologischen Vor- und Nachteile.

Is biogas truly eco-friendly?

Die CO₂-neutrale Behauptung: Was macht Biogas „grün“?

Die Befürworter von Biogas stützen sich auf starke Argumente, die tief in der Kreislaufwirtschaft verwurzelt sind. Die positiven Aspekte sind unbestritten und gehen weit über die reine Energiegewinnung hinaus.

1. Die CO₂-Bilanz: Der kurze Kohlenstoffkreislauf

Der vielleicht wichtigste Punkt ist die Klimabilanz im Vergleich zu fossilen Brennstoffen. Wenn fossiles Erdgas verbrannt wird, wird Kohlendioxid (CO₂) freigesetzt, das über Millionen von Jahren im Boden gebunden war und die Atmosphäre zusätzlich belastet.

Biogas hingegen ist Teil eines kurzen Kohlenstoffkreislaufs. Die Energiepflanzen oder das Gras, das von den Tieren für die Gülle gefressen wurde, haben beim Wachsen CO₂ aus der Atmosphäre gebunden. Bei der Verbrennung im Blockheizkraftwerk (BHKW) wird genau diese Menge CO₂ wieder freigesetzt. Daher gilt die Produktion von Biogas als weitgehend CO₂-neutral oder klimaneutral.

2. Die Methan-Vermeidung: Aus Gülle wird Energie

Ein oft übersehener, aber enorm wichtiger Umweltvorteil ist die Vermeidung von Methanemissionen. Wenn Gülle und Mist einfach auf Feldern lagern, zersetzen sie sich anaerob und setzen Methan frei – ein Treibhausgas, das etwa 25-mal klimaschädlicher ist als CO₂.

Biogasanlagen fangen dieses Methan gezielt auf. Sie nehmen ein klimaschädliches Abfallprodukt (Gülle) und wandeln es durch Vergärung in einen kontrollierten Energieträger um. Jede Kilowattstunde Strom aus Gülle-Biogas ist daher nicht nur klimaneutral, sondern aktiv klimapositiv, da sie schädliche Emissionen verhindert.

3. Die Kreislaufwirtschaft: Aus Abfall wird Dünger

Biogas ist ein Paradebeispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft. Anstatt organischen Abfällen (wie Bioabfälle oder Reststoffen aus der Industrie) auf Deponien verrotten zu lassen, werden sie einer energetischen Nutzung zugeführt.

Ein zentrales Nebenprodukt der Biogasproduktion sind die Gärreste. Was nach der Vergärung im Fermenter übrig bleibt, ist ein hochwertiges, geruchsarmes Düngemittel. Diese Gärreste ersetzen künstlichen, energieintensiv hergestellten Stickstoffdünger und schließen den Nährstoffkreislauf auf den Feldern.

Die Kehrseite: Die Kritikpunkte an Biogasanlagen

Trotz dieser klaren Vorteile wäre es unehrlich, die Herausforderungen und Nachteile zu verschweigen. Die Frage „Ist Biogas umweltfreundlich?“ zielt oft genau auf diese Kritikpunkte ab.

1. Die „Tank-oder-Teller“-Debatte: Monokulturen und Energiepflanzen

Der größte und berechtigtste Kritikpunkt ist der massive Anbau von Energiepflanzen (sogenannte nachwachsende Rohstoffe oder NawaRo), insbesondere Mais. Getrieben durch die hohen Vergütungen des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland entstanden riesige Mais-Monokulturen für Biogasanlagen.

Diese Entwicklung ist ökologisch problematisch. Sie führt zu einer Verarmung der Artenvielfalt, erhöhtem Pestizideinsatz und steht in direkter Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln (“Tank oder Teller”). Ein Biogas, das primär aus Mais-Monokulturen stammt, hat eine deutlich schlechtere Umweltbilanz als eines, das auf Reststoffen basiert.

2. Methan-Lecks (Methanschlupf)

Die positive Klimabilanz einer Biogasanlage kann durch technische Mängel zunichtegemacht werden. Wenn die Anlage (Fermenter, Leitungen, Gasspeicher) undicht ist, kann unverbranntes Methan entweichen. Dieser sogenannte „Methanschlupf” ist ein potenzielles Problem, da, wie erwähnt, Methan ein starkes Treibhausgas ist. Eine sorgfältige Wartung ist daher essenziell.

3. Transport und Logistik

Nicht alle Substrate fallen direkt an der Anlage an. Lange Transportwege, um Gülle oder Bioabfälle zur Anlage zu bringen, verbrauchen Diesel und Energie. Dies muss in einer ehrlichen Gesamtbilanz berücksichtigt werden, obwohl der Effekt im Vergleich zur Einsparung fossiler Energieträger meist geringer ausfällt.

Das Fazit: Wie umweltfreundlich ist Biogas im Vergleich?

Biogas ist nicht per se umweltfreundlich – aber es ist in fast jeder Anwendung umweltfreundlicher als die Alternative, die es ersetzt (fossiles Erdgas, Kohle, Öl).

Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaik oder Windkraft hat Biogas einen entscheidenden Vorteil: Es ist grundlastfähig und speicherbar. Eine Biogasanlage produziert 24/7 Strom und Wärme, unabhängig vom Wetter.

Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet also: Biogas ist dann am umweltfreundlichsten, wenn es…

  1. primär aus Gülle, Reststoffen und Bioabfällen statt aus Mais-Monokulturen gewonnen wird.
  2. die Nebenprodukte (Gärreste) als Düngemittel zurück in den Kreislauf führt.
  3. technisch einwandfrei und hocheffizient betrieben wird, um Methanemissionen zu vermeiden.

Effizienz ist der wahre Schlüssel zur Umweltfreundlichkeit

Hier schließt sich der Kreis: Die Frage “Ist Biogas umweltfreundlich?” ist für einen Anlagenbetreiber direkt an die Frage “Ist meine Anlage effizient?” gekoppelt.

Ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das häufig stillsteht, einen niedrigen Wirkungsgrad aufweist oder den wertvollen Energieträger Biogas nicht optimal in Stromerzeugung und Wärmeerzeugung umwandelt, ist weder wirtschaftlich rentabel noch maximal umweltfreundlich. Jede verlorene Kilowattstunde durch einen Motorschaden ist verschwendetes ökologisches Potenzial.

Genau hier setzt PowerUP an. Wir sorgen dafür, dass Ihr Gasmotor – das Herzstück Ihrer Biogasanlage – effizient und zuverlässig arbeitet.

Technologie ist unser Antrieb, Effizienz unser Fokus. Mit robusten, langlebigen Ersatzteilen für Jenbacher®- und MWM®-Motoren, die speziell für den anspruchsvollen Biogas-Betrieb ausgelegt sind, reduzieren wir Ausfallzeiten und steigern Ihre Energieausbeute.

Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Ihre Anlage nicht nur profitabel, sondern auch ein echtes Vorbild für die Energiewende ist, muss Ihr BHKW zuverlässig laufen. Kontaktieren Sie uns, um die Effizienz und damit die Umweltfreundlichkeit Ihrer Anlage zu steigern.

Häufig gestellte Fragen

Ist Biogas CO₂-neutral oder klimaneutral?

Was ist der Unterschied zwischen Biogas und Biomethan?

Ist Biogas besser als Erdgas?

Welche Vorteile hat Biogas gegenüber Photovoltaik und Wind?

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